Moltke, Helmuth Graf Von: Brief 1876 - Apr 26, 2006 | Galerie Bassenge In Germany
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Moltke, Helmuth Graf von: Brief 1876

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Moltke, Helmuth Graf von: Brief 1876
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Moltke, Helmuth Graf von - Eigh. Brief m. U. „Dein Bruder Helmuth". 4 S. 8vo. Rom 6.IV.1876.
An seine Schwester Auguste. Ausführlicher, interessanter Brief über seinen Aufenthalt in Rom. „... Es ist unmöglich freundlicher u. liebenswürdiger aufgenommen zu sein. Wir bewohnen eine Reihe von Zimmern im Palast Cafarelli, ausgestattet mit allem, was Luxus u. Comfort gewährt. Auf dem Schreibtisch vor mir steht Marias Photographie zwischen frischen Rosen und Azalien. Links durch die offenen Balkonthüren ... blickt man hinab in einen Garten mit Lorbeer, Pinien, Palmen u. Blumen, darüber hinaus auf den Palatin mit den riesigen Trümmern des Augustus Pallast, so groß wie das ganze ursprüngliche Rom ... Aus den Fenstern der nördlichen Front übersieht man das ganze moderne Rom mit allen seinen zahllosen Kirchen u. Kuppeln, Palästen u. Thürmen, bis zu dem gewaltigen Bau des Vaticans, der Engelsburg u. St. Peter, die südliche Front hingegen beherrscht das forum romanum, das Colosseum, die Triumphbögen des Constantin, Trajan u. Titus, die Bäder des Nero u. Caracalla ... kurz die ganze Vergangenheit der ewigen Stadt. Ihre Zukunft scheint sich jetzt vom Grabe des Apostel Fürsten dem Quirinalischen Pallast zu zu wenden. Dort lebt in freiwilliger Gefangenschaft das alternde Pabstthum ihr [sic] zähes Leben aus, hier entsteht aus dem geeinigten Italien der Herrschersitz eines begabten Volks u. eine neue Stadt, mit graden Straßen, riesigen Ministerial Gebäuden und Casernen, diesen modernen Klöstern mit strenger Ordensregel, Ordenstracht, Coelibat u. Gelübde, aber alles nur auf Zeit u. ohne Clausur. Und alle diese Gegensätze, wie sie aus der Weltherrschaft der Imperatoren, der Standhaftigkeit der Märtyrer, dem Sieg und der Verweltlichung der Päpste, u. endlich der sittlichen Tour des Staats hervorgewachsen sind, umfaßt noch heute die anderthalb tausend Jahr alte Aurelianische Mauer ... König Victor Emanuel befindet sich zur Zeit auf einer Villa unweit von Florenz, dagegen will der Kronprinz mich heute im Quirinal empfangen. Der Prinzeß begegneten wir gleich am Nachmittag unsrer Ankunft auf einer Spazierfarth [sic] nach der Miloischen Brücke. Sie ging zu Fuß u. hatte uns richtig erkannt, so daß ein weiteres Incognito nicht möglich war; auch hat der neue Kriegsminister mir meinen früheren Begleiter in Mailand, den Grafen Taverna, wieder zur Begleitung commandirt ...". - Ferner über Ausflüge, ihre Gastgeberin, Gesundheitsprobleme in Rom und Berlin (er empfiehlt eine Spazierfahrt im Tiergarten), über Creisau und anderes. Mit eigenhändiger Nachschrift seines Neffen Henry, betreffend den erwähnten Besuch des italienischen Kronprinzenpaares. - Schöner Brief, der nicht nur Moltkes umfassende Bildung, sondern auch sein hohes Ansehen in Italien dokumentiert.
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