Moses Mendelssohn, Philosophic Manuscript, Pres. Berlin - May 02, 2014 | Auctionata Paddle 8 Ag In Germany
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Moses Mendelssohn, Philosophic Manuscript, pres. Berlin

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Moses Mendelssohn, Philosophic Manuscript, pres. Berlin
Moses Mendelssohn, Philosophic Manuscript, pres. Berlin
Item Details
Description
Autographed manuscript
Presumably Berlin, spring 1755
Moses Mendelssohn (1729-1786) - German Enlightenment philosopher and founder of the Mendelssohn family
Critique of Johann Georg Sulzer's "Essai sur le bonheur des Etres intelligens" which the philosopher submitted the Berlin Academy of Sciences in 1754
5 ¼ pages, with handwritten deletions and additions
Sheet size: 21 x 17 cm
In very fine condition

Mendelssohn, who had been introduced by Lessing to Johann Georg Sulzer, probably received from the philosopher the manuscript "Essai sur le bonheur des Etres intelligens" in the spring of 1755 with a request to give his opinions in form of comments. The autographed manuscript was thereupon written. It includes 5 ¼ pages and is provided with handwritten deletions and additions.



Beginning:


‘Es kann ernstlich seyn, dass ich nicht recht in die sehr abstrakte Begrife des H. Professors entrirt bin. Da ich mir aber viel Mühe gegeben, diesen neuen Lehrsatz deutlich einzusehen; so habe ô umhin gekont, alles aufzusetzen, was mir dabey eingefallen ist.



p. 3 / Le bonheur – d’accord. Ich weis ô, ob die gantze Welt auch hierin einstimmen sollte. Ein plötzlicher Tod, der mich in einem tiefen Schlafe überfiele, ein heimlicher Gift, der mich gantzlich fühllos machte, würde mir eigentlich keine Schmertzen verursachen, und dennoch unstreitig meiner Glükseeligkeit Abbruch thun.“ (Der Absatz ist durchgestrichen.)



p. 4 / La premiere – de la nature. Fehlt hier ô eine 3te Quelle der Schmertzen?, nehmlich die Misstimmung der allgemeinen Gesetze der Bewegung, mit den jenigen Gesetzen, die zur Erhaltung unsers Körpers erfordert werden, daraus die Krankheiten entstehen, oder wollen der H. Professor hier von den Mängels des Körpers abstrahiren, weil sie ô nothwendig allen Geistern zukommen? Sie gedenken aber p. 10 der Vergnügungen der Sinne.



p. 10 – 11 / Pour etre – intelligences. Die Regeln der Ordung und der Schönheit der grossen Welt, streiten ô selten mit den Regeln der Ordnung, die zu den sinnlichen Vergnügungen dienen. Es ist also zu den Vergnügungen der Sinne genug, wenn alle Bewegungen in unserem Körper nach den Regeln seiner eigenen Schönheit erfolgen. Was gehen uns, in so weit wir nur die sinnlichen Vergnügungen betrachten, die Regeln der Ordnung und der Schönheit des Gantzen an?


p. 11 / am Ende / agreable. Nicht allenthalben in der Welt muss Schönheit und Ordnung zu finden seyn. Es ist genug, wenn dieses verständige Wesen nur Schönheit, und Ordnung darin wahrnimt.


p. 12 / Les plaisirs - influer. Wenn aber das wahre moralische Vergnügen, in der Richtigkeit unserer Handlung liegt, und die Lust an anderer Geister Glükseeligkeit nur gleichsam als ein Zweig von diesem Stamme anzusehen ist; so wird vielleicht eine weitläufigere Einsicht zu einem vollkommenen moralischen Vergnügen, als zu einem blos verständlichen erfordert.‘ (The paragraph is crossed out)


p. 15 / Vous etes – dans la lune? Ist das Gleichnis auch dem vorhabenden Falle anpassend? Die Vertheidiger des Ungefährs geben doch vermuthlich wirkende Ursachen in der Welt zu; sie nehmen die Physik eben sowohl an, als diejenige die eine Gottheit anbeten. Sie behaupten nur es bedürfe vielmehr keiner Ursache, warum die Welt vielmehr entstanden als ô entstanden, und vielmehr so als anders wirklich geworden ist. Sind nun in dieser Welt eine Menge von Ursachen zusammen gekommen, mein Wesen zu bilden (das Wesen ist immer nur nothwendig möglich, es müssen aber Ursachen da seyn, die es würklich machen) meine Begierden und Wünsche zu veranlassen, und mich zu demjenigen zu machen, der ich bin; Warum soll es also unwahrscheinlich seyn, dass eben dieser Zusammenfluss von wirkenden Ursachen, mit seiner eigenen Wirkung mir meinen Begierden übereinstimmen sollte? Ein anders aber ist es, wenn ich aus dieser Anordnung der wirkenden Ursachen heraus gerissen, und in den Mond versetzt werde....‘ – Followed by six to eight pages of explanations.


The End: p. 34 / Si ce monde – du monde entier. Auch hier begreife ich nicht, wie dieses möglich sey. Sollen wir diese Welt deutlich fassen (ich nehme hier das Wort deutlich in seiner strengsten Bedeutung) so müssen wir auch alle Verbindungen in der Welt, so wohl als alles, was in einer jeden andern möglichen Verbindung erfolgt seyn würde, deutlich einsehen. Wir hätten also eine Erkenntnis aller möglichen Welten, das heisst unser Verstand wäre unendlich‘.



The manuscript was published in the anniversary edition, Vol 2 (‘Schriften zur Philosophie und Ästhetik ‘, edited by Fritz Bamberger and others, Berlin, 1931.), Pp. 27-33; for the first time after the manuscript (‘im Besitz des Herrn Franz v. Mendelssohn‘).



The manuscript measures 21 x 17 cm and is in very fine condition.




Moses Mendelssohn (1729-1786)

Moses Mendelssohn was born in Dessau in 1729. His mother, Rachel Sara Wahl, came from an old Jewish family, to whom important people of Polish-Jewish history belonged. Mendelssohn was a philosopher of the Enlightenment and is considered a pioneer of the Haskalah, which refers in particular to the Jewish movement of the Enlightenment from 1770-1880, emanating from Berlin.

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