Karl Kroener "Landschaft mit Felsen" (Blick ueber die Elbe auf Diesbar). 1945.
Oil on canvas. Signiert "Karl Kroener" und datiert u.li. Verso auf der Leinwand betitelt, nummeriert "Oe. 390" und mit der Kuenstleradresse versehen o.re.; u.re. in Kugelschreiber von fremder Hand bezeichnet. Im profilierten, bronzefarbenen Rahmen.

Provenienz: Saechsischer Besitz, vormals Mecklenburger Privatbesitz.

Immer wieder hat es den Maler Karl Kroener motivisch von Radebeul, wo er das Turmhaus im Grundhof bewohnte, elbabwaerts Richtung Meissen gezogen. Die ambivalente Landschaft am Fluss, die bisweilen steile Haenge bis ans Ufer fuehrt, um sich dann wieder ueber bluehende Auen zurueckzuziehen und einzelne Felsformationen als Erinnerung an die Entstehung dieser Szenerie freizugeben, war ihm ein unerschoepflicher Fundus an Motiven, Inspiration zu kompositorischen und malerischen Entdeckungen und sicher auch Ruhepol fuer Auge und Seele.
Kroener entdeckte seine Heimat zu Fuss, durchschritt sie allein oder im Verbund der „Sieben“ mit seinen Malerfreunden Johannes Beutner, Paul Wilhelm oder Otto Griebel. Das Durchmessen der Landschaft, das Sehen und Wiedersehen im Malprozess war ihm innerstes Beduerfnis, wie Dieter Hoffmann anlaesslich des 70. Geburtstags des Kuenstlers formulierte: „Gebautes und Gewachsenes, Felswelt und Architektur interessieren ihn in ihrer kuehlen Gefuegtheit und Entfaltung. Disziplinierte, glatte Malweise verleiht den Bildern die Vornehmheit eines Parketts, auf dem der Betrachter genoetigt wird, sich entsprechend sicher zu bewegen. Kroener liebt ueber seinen Landschaften den freien Himmel. Doch diese Liebe zum freien Himmel ist nicht die Liebe des Vaganten, sondern die des gemessenen Spaziergaengers. Vielleicht ist die ueberwiegende Darstellung der Wege und Strassen aus dieser Spazierfreudigkeit geboren; die Darstellung der Terrassen in den Berglandschaften steigert sie noch in hoehere Sphaeren, […]“ (Hoffmann, Dieter: Sein Stil ist sein strenger Charme. Dem Dresdner Kuenstler Karl Kroener zum 70. Geburtstag am 7. April, in: Die Union, Dresden am 7. April 1957.)
In der Tat nehmen sich die Himmel ueber Kroeners Elbszenen in ihrer strahlenden Blaeue und den nahezu ornamental akzentuierten Wolken wie auf einem symbolistischen Gemaelde Oskar Zwintschers aus – der Blick scheint ins Unendliche schweifen zu koennen, die unter diesem transparenten Baldachin liegenden Landschaften atmen jedoch frei jenseits von Melancholie und poetischer Ueberhoehung.
size: 65,5 x 94,5 cm, Ra. 80,7 x 110,7 cm.

Karl Kroener "Landschaft mit Felsen" (Blick ueber die Elbe auf Diesbar). 1945.
Oel auf Leinwand. Signiert "Karl Kroener" und datiert u.li. Verso auf der Leinwand betitelt, nummeriert "Oe. 390" und mit der Kuenstleradresse versehen o.re.; u.re. in Kugelschreiber von fremder Hand bezeichnet. Im profilierten, bronzefarbenen Rahmen.

Provenienz: Saechsischer Besitz, vormals Mecklenburger Privatbesitz.

Immer wieder hat es den Maler Karl Kroener motivisch von Radebeul, wo er das Turmhaus im Grundhof bewohnte, elbabwaerts Richtung Meissen gezogen. Die ambivalente Landschaft am Fluss, die bisweilen steile Haenge bis ans Ufer fuehrt, um sich dann wieder ueber bluehende Auen zurueckzuziehen und einzelne Felsformationen als Erinnerung an die Entstehung dieser Szenerie freizugeben, war ihm ein unerschoepflicher Fundus an Motiven, Inspiration zu kompositorischen und malerischen Entdeckungen und sicher auch Ruhepol fuer Auge und Seele.
Kroener entdeckte seine Heimat zu Fuss, durchschritt sie allein oder im Verbund der „Sieben“ mit seinen Malerfreunden Johannes Beutner, Paul Wilhelm oder Otto Griebel. Das Durchmessen der Landschaft, das Sehen und Wiedersehen im Malprozess war ihm innerstes Beduerfnis, wie Dieter Hoffmann anlaesslich des 70. Geburtstags des Kuenstlers formulierte: „Gebautes und Gewachsenes, Felswelt und Architektur interessieren ihn in ihrer kuehlen Gefuegtheit und Entfaltung. Disziplinierte, glatte Malweise verleiht den Bildern die Vornehmheit eines Parketts, auf dem der Betrachter genoetigt wird, sich entsprechend sicher zu bewegen. Kroener liebt ueber seinen Landschaften den freien Himmel. Doch diese Liebe zum freien Himmel ist nicht die Liebe des Vaganten, sondern die des gemessenen Spaziergaengers. Vielleicht ist die ueberwiegende Darstellung der Wege und Strassen aus dieser Spazierfreudigkeit geboren; die Darstellung der Terrassen in den Berglandschaften steigert sie noch in hoehere Sphaeren, […]“ (Hoffmann, Dieter: Sein Stil ist sein strenger Charme. Dem Dresdner Kuenstler Karl Kroener zum 70. Geburtstag am 7. April, in: Die Union, Dresden am 7. April 1957.)
In der Tat nehmen sich die Himmel ueber Kroeners Elbszenen in ihrer strahlenden Blaeue und den nahezu ornamental akzentuierten Wolken wie auf einem symbolistischen Gemaelde Oskar Zwintschers aus – der Blick scheint ins Unendliche schweifen zu koennen, die unter diesem transparenten Baldachin liegenden Landschaften atmen jedoch frei jenseits von Melancholie und poetischer Ueberhoehung.
Masse: 65,5 x 94,5 cm, Ra. 80,7 x 110,7 cm.


Karl Kroener
1887 Zschopau – 1971 Radebeul
Landschaftsmaler und Grafiker in Koetzschenbroda bei Dresden. 1904–08 Studium an der Kunstgewerbeschule Dresden. 1910–14 Studium an der Kunstakademie Dresden, Meisterschueler v. E. Bracht und G. Kuehl. Ab 1914 freischaffend in Radebeul. Mitglied der Dresdner Kuenstlergruppe "Die Sieben".

Malschicht mit Alterskrakelee. Am Bildrand o.Mi. eine kleine konkave Verwoelbung.