Bedeutendes und seltenes Glasfenster ''Keusche Pomona von einem Satyr umworben'' Entwurf Hans Christiansen (zugeschr.), um 1910 Verschiedenfarbiges, teils marmoriertes Glas in zweifacher Schicht, nach Schablonen mit dem Diamanten geschnitten, partiell in Schwarzlot bemalt. Die aufgetragene Malerei in das Glas eingebrannt. Die mosaikartigen Felder durch Bleistege miteinander verbundenen. Dekor in sechs Bildfeldern aufgeteilt: mythologische Szene der in ihrem Garten, vor einem Teich sitzenden Pomona, die von dem Satyr Vertumnus umworben wird, eingefasst von geometrisierender Jugendstil-Bordüre. Min. rest. In späterer Holzrahmung. H. ca. 250 cm; B. 218 cm - 165 x 66 cm (3 Bildfelder), 71 x 66 cm (3 Bildfelder) Das Glasfenster wurde beim Abbruch eines Hauses gefunden und vor der Mülldeponie gerettet. Die professionelle Aufarbeitung wurde von Dr. H. Oidtmann GmbH, Werkstätten für Glasmalerei in Linnich, durchgeführt. Es war ab 2007 als Leihgabe im Deutschen Glasmalerei-Museum Linnich ausgestellt und wurde in der Ausstellung ''Zu Gast im Burgenmuseum Nideggen: Glasmalerei um 1900 - Vom Historismus zum Jugendstil'', veranstaltet durch das Glasmalerei-Museum Linnich 2007/2008, gezeigt. Hans Christiansen zählt zu den wichtigsten Vertretern des Jugendstils, insbesondere mit seinen Entwürfen auf dem Gebiet des Kunstgewerbes. In Paris zum Künstler gereift, wurde er 1899 von Großherzog Ernst Ludwig nach Darmstadt berufen, wo er zu den ersten sieben Mitgliedern der Künstlerkolonie Mathildenhöhe gehörte und sich als Gesamtkunstwerker in Malerei, Architektur und angewandter Kunst hervortat. Durch leuchtende Farbigkeit gekennzeichnet sind die ab 1897 entstandenen Glasfenster mit landschaftlichen und floralen Darstellungen, zu welchen das vorliegende Glasfenster zugeschrieben werden darf. Die dargestellte mythologische Szene ist ein charakteristisches Beispiel für ein Jugendstilfenster eines Privathauses. Die jugendliche, blumenbeschmückte Pomona umgeben von üppiger Vegetation ist in typischer Jugendstil-Manier dargestellt. Die Verbildlichung der römischen und griechischen Mythologie unterstreicht das vorherrschende Erziehungsideal einer humanistischen Bildung und begreift den Bildungsanspruch der Zeit im Verstehen und Erkennen der dargestellten Symbolik.

Bedeutendes und seltenes Glasfenster "Keusche Pomona von einem Satyr umworben" Entwurf Hans Christiansen (zugeschr.), um 1910 Verschiedenfarbiges, teils marmoriertes Glas in zweifacher Schicht, nach Schablonen mit dem Diamanten geschnitten, partiell in Schwarzlot bemalt. Die aufgetragene Malerei in das Glas eingebrannt. Die mosaikartigen Felder durch Bleistege miteinander verbundenen. Dekor in sechs Bildfeldern aufgeteilt: mythologische Szene der in ihrem Garten, vor einem Teich sitzenden Pomona, die von dem Satyr Vertumnus umworben wird, eingefasst von geometrisierender Jugendstil-Bordüre. Min. rest. In späterer Holzrahmung. H. ca. 250 cm; B. 218 cm - 165 x 66 cm (3 Bildfelder), 71 x 66 cm (3 Bildfelder) Das Glasfenster wurde beim Abbruch eines Hauses gefunden und vor der Mülldeponie gerettet. Die professionelle Aufarbeitung wurde von Dr. H. Oidtmann GmbH, Werkstätten für Glasmalerei in Linnich, durchgeführt. Es war ab 2007 als Leihgabe im Deutschen Glasmalerei-Museum Linnich ausgestellt und wurde in der Ausstellung "Zu Gast im Burgenmuseum Nideggen: Glasmalerei um 1900 - Vom Historismus zum Jugendstil", veranstaltet durch das Glasmalerei-Museum Linnich 2007/2008, gezeigt. Hans Christiansen zählt zu den wichtigsten Vertretern des Jugendstils, insbesondere mit seinen Entwürfen auf dem Gebiet des Kunstgewerbes. In Paris zum Künstler gereift, wurde er 1899 von Großherzog Ernst Ludwig nach Darmstadt berufen, wo er zu den ersten sieben Mitgliedern der Künstlerkolonie Mathildenhöhe gehörte und sich als Gesamtkunstwerker in Malerei, Architektur und angewandter Kunst hervortat. Durch leuchtende Farbigkeit gekennzeichnet sind die ab 1897 entstandenen Glasfenster mit landschaftlichen und floralen Darstellungen, zu welchen das vorliegende Glasfenster zugeschrieben werden darf. Die dargestellte mythologische Szene ist ein charakteristisches Beispiel für ein Jugendstilfenster eines Privathauses. Die jugendliche, blumenbeschmückte Pomona umgeben von üppiger Vegetation ist in typischer Jugendstil-Manier dargestellt. Die Verbildlichung der römischen und griechischen Mythologie unterstreicht das vorherrschende Erziehungsideal einer humanistischen Bildung und begreift den Bildungsanspruch der Zeit im Verstehen und Erkennen der dargestellten Symbolik.