Paar Profilporträts der Dichter Friedrich von Schiller (1759 - 1805) und Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) nach rechts bzw. nach links, auf rundem Fond, der quadratische, profilierte Zierrahmen jeweils mit neugotischen Vierpass- und Fischblasenmotiven. H. der Bildnisse 8,8 bzw. 8,4 cm; 13,5 x 13,5 cm; jeweilige Tiefe 2,2 cm. Gips, mit dem Ziseliermesser feinst nachgearbeitet, die Bildnisse beigefarben, die Rahmen cremefarben getönt; das Bildnis von Schiller am Schulterausschnitt sign.: Posch F. (geritzt); das Bildnis von Goethe am Schulterauschnitt sign. u. dat.: Posch 1827 (geritzt); die Bildnisse jeweils verglast, mit umlaufendem Goldpapierstreifen mit Reliefkugelmotiv, die Rückseiten jeweils mit grauem Papier belegt, mit zeitgenössischer zweizeiliger Inschrift in Tinte '/. A. CC. / A. E0'; Rahmenrand jeweils mit gelblichem Papier bezogen, als Befestigung der Glasscheiben. Originale, in den Gipsrahmen eingelassene Aufhängeösen aus Draht.Anne Forschler-Terrasch. Leonard Posch 1750 - 1831, Berlin 2002, Schiller Nr. 388, S. 138-9, Goethe Nr. 258, S. 106-7.Der Wachsbossierer, Medailleur und Bildhauer Leonhard Posch war ab 1766 Schüler von Johann Baptist Hagenauer in Salzburg und folgte ihm als Geselle nach Wien. Er arbeitete an den Statuen für Schloss Schönbrunn mit. Nach einer schweren Krankheit wandte er sich der Bildnisdarstellung, auch in Gips zu. Auf seine in Wachs modellierten Bildnisse wurde der Wiener Hof und die Wiener Gesellschaft aufmerksam. Die Jahre 1793-5 verbrachte Posch in Neapel, danach war er in Wien ansässig. Als schönste Arbeit aus seiner Frühzeit gilt das Bildnis seines Jugendfreundes Mozart, um 1789. 1803 siedelte Posch auf der Suche nach Aufträgen nach Berlin um, wo er als Porträtist in Wachs etwa 800 Bildnisse des preußischen Hofes und der Berliner Gesellschaft anfertigte: Nachbildungen dieser Arbeiten wurden in der Gleiwitzer Eisenhütte ausgeführt. Posch, eine wichtige Figur in der Entwicklung der deutschen Medaille, vertritt bei aller Tendenz zur Monumentalität einen Stil des zierlichen Klassizismus. Als erfolgreichster europäischer Vertreter der Bildniskunst in kleinformatiger Wachs- oder Gipsform wurde er 1814 an die Wiener Akademie berufen, lehnte aber ab. Er wurde 1816 zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie. 1827 entstand seine Eisenbüste Goethes: das vorliegende Medaillenporträt entstand nach dem Leben.

Goldpapierstreifen mit Verlusten, eine Glasscheibe mit Riß.