Altarobjekt, "ofo"
Igbo, Nigeria
Ohne Sockel / without base
Gelbguss. L 16,5 cm.

Provenienz:
- lt. Notiz: Galerie Africana, Antonio Fiacco, Zürich (2000).
- Gérald Minkoff (1937-2009) und Muriel Olesen (1948-2020), Genf.

Laut (Maas / Peek 2019) lässt sich die Form und Funktion so genannter Ofos auf kleine Ästchen-Bündel zurückführen, die auf den Altären neben anderen Opfergaben platziert wurden.

Die unverwechselbaren Bronzearbeiten haben vielfältige Funktionen und dienen laut der gängigen Literatur auf verschiedenste Weise dazu, das soziale Zusammenleben zu ordnen und zu garantieren. So spiele die Gegenwart eines Ofos besonders bei Schwüren, beim Treffen von Vereinbarungen aber auch bei der Suche nach Gerechtigkeit eine bedeutende Rolle.

Sie haben sogleich eine soziale, gemeinschaftliche Funktion, als auch eine persönliche Dimension. So geben sie beispielsweise durch Form und Aussehen Auskunft über den Status des Trägers, dienen diesem aber auch seine Integrität zu wahren oder eine Verbindung zu den Ahnen herzustellen.

Weiterführende Literatur:
Nancy Neaher Maas and Philip M. Peek (2021). Summoning the Ancestors. Southern Nigerian Bronzes. Fowler Museum at UCLA.

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Gérald Minkoff und Muriel Olesen

Muriel Minkoff-Olesen (1948- 2020) absolvierte ihre Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Genf. Gérald Minkoff (1937-2009) war ausgebildeter Anthropologe und Biologe.

Beide erlangen als Künstler Bekanntheit und ab ihrer Begegnung im Jahr 1967 war das symbolträchtige Paar der zeitgenössischen Kunst unzertrennlich. Das reisebegeisterte Duo Olesen-Minkoff erkundete das Leben wie neugierige Nomaden und durchstreifte so den Erdball von Afrika über Asien, Ozeanien und Amerika bis Patagonien.

Als Künstler und erfahrene Sammler zeitgenössischer Kunst hatten sie verständlicherweise auch eine ausgeprägte Sensibilität für die Ästhetik und Konzepte der Aussereuropäischen Kunst.

Die Genfer Wohnung des Paares, vielleicht ihr schönstes Gemeinschaftswerk, wurde dadurch zu einem Ort, an dem die Werke enger Freunde wie Daniel Spoerri, Arman und Man Ray sowie ihre eigenen Fotografien mit fast tausend Objekten aus Afrika, Ozeanien, Asien und Südamerika zusammenlebten.

CHF 300 / 600

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