Johannes De Capua: Directorium Humanae Vitae. Stra - Oct 19, 2011 | Galerie Bassenge In Germany
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Johannes de Capua: Directorium humanae vitae. Stra

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Johannes de Capua: Directorium humanae vitae. Stra
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Description
Johannes de Capua. Directorium humanae vitae. 82 nn. Bl. 50 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 19,5 x 12,8 cm. Format: 24 x 17 cm. Mit 1 ganzseitigen und 117 halbseitigen Textholzschnitten, zahlreichen 3- bis 9zeiligen roten Lombarden und durchgehender Rubrizierung. Moderner Pergamentband (minimal berieben) unter Verwendung eines Antiphonar-Manuskriptblattes des 15. Jahrhunderts mit zahlreichen roten und blauen Initialen und Federwerk, dreiseitiger Gelbschnitt. Strassburg, Johann Prüss, 1489.
Hain-Copinger 4411. GW 13174. Goff J-268. Pellechet 6899. Klebs 344.1. Schreiber 3489. Schramm IX, 280-406. Schramm XX, 26. Geissler 109. BMC I, 125. BSB-Ink I-375. CIBN J-171. J-172. CBB 2408A. IBE 1380. IBP 3087. 3088. IDL 1562. IGI Corr. 3494B. Borm 1513. Chantilly 366. Deckert 396. Günther 2933. 2934. Hartig 400. Madsen 2240. Oates 213. Sack 2041. 2042. Sheehan J-76. Walsh 199. Wilhelmi 355. ISTC ij00268000. Erster Druck der ersten lateinischen Ausgabe des berühmten Fabelbuchs "Kalilah wa-Dimnah". Neben der Bibel gilt es als das am häufigsten übersetzte Werk der Weltliteratur, dessen Erzählungen im gesamten asiatisch-arabischen Kulturraum zum literarischen Gemeingut gehören.
Johannes de Capua (um 1250-1310), vom Judentum zum Christentum konvertiert, übersetzte zwischen 1263 und 1278 den auch als "Panchatantra" bekannten, in seinen Anfängen altindischen, dann über Persien nach Arabien gelangten Stoff aus dem Hebräischen des Rabbi Joel ins Lateinische und wurde damit zum Wegbereiter einer weitläufigen, bis heute lebendigen Rezeption. Im 8. Jahrhundert n. Chr. wurde die Sammlung von Fabeln und Märchen ins Arabische, dann ins Griechische (Simeon Sethis) übersetzt, 1251 kam auf Geheiß von Kronprinz Alfons X. eine spanische Übersetzung zustande. Es folgten zahlreiche weitere Übersetzungen des in mehreren Fassungen tradierten Werkes, das immer wieder neue Bearbeitungen erfuhr und oft durch lokale Zusätze erweitert wurde.
"Many of the Tales in this ancient collection, supposed to have originated with the Indian sage Vishnu-Sarma, were familiar in the Middle Ages through the medium of the Seven Wise Masters, the Gesta Romanorum, Aesop, Boccaccio, and others" (Davies, Fairfax Murray, Nr. 70, S. 114).
Die Holzschnitte des Druckes von Prüss wurden erstmals in der deutschen Ausgabe von Konrad Fyner in Urach 1481 verwendet. In den achtziger Jahren des 15. Jahrhunderts erwarb Prüss diese Holzschnitte und druckte die lateinische Fassung der Fabelsammlung dreimal um 1489 und erneut um 1490. Diese vier Varianten werden bislang nach Hain angegeben, da die GW-Angaben GWM 13173-75 und GWM 13177 noch nicht überarbeitet sind. Geissler unterscheidet die Ausgaben "H 4411" und "H 4411 Variante", deren Kapitelnummern in den Kolumnentiteln in römischen Zahlen gesetzt sind. So auch im vorliegenden Druck mit 16 römisch nummerierten Kapiteln. Die Ausgaben "H 4411a" und "H 4411a Variante" (1490) enthalten nun Zahlwörter statt der Zahlen. Diese drei Varianten druckte Prüss um 1489 in schneller Folge, wobei ihm bei den ersten Drucken zahlreiche Fehler unterliefen. Geissler (Beiträge zur Inkunabelkunde, 3. Folge 1, 1965, S. 7-47) bemerkt hierzu, dass Prüss die zahlreichen Korrekturen am Drucksatz sukzessive vornahm und dabei offenbar Bogen aus verschiedenen Druckzuständen vermischt wurden, sodass eine Identifizierung der Drucke (etwa anhand einer fehlerhaften Lagensignatur) möglich ist.
Vorliegendes Exemplar mit kräftigen Abdrucken der Holzschnitte und allen bei Davies (Nr. 70) angegebenen Kennzeichen für die erste Ausgabe: neben den Kapitelüberschriften in römischen Ziffern am deutlichsten erkennbar auf der Titelseite (dreizeilig, ohne Punkt). Weitere Merkmale sind die fehlerhafte Signatur der Lage 1 und die Signaturenfolge der Lage n: n, n2, n3, n4, nv (letztes Blatt römisch numeriert, hier beschnitten). Der große Holzschnitt (Titelblatt verso) zeigt den im Palast auf dem Thron sitzenden Schah von Persien, vor ihm der Übersetzer, der - gemeinsam mit einer Person im Hintergrund - ein Buch darbringt.
Oberer Rand stellenweise etwas knapp beschnitten (minimaler Verlust von Rubrikation, nur ganz vereinzelt leicht braunfleckig und gebräunt, Blatt 1 neu angefalzt, mit hinterlegten winzigen Wurmgängen (minimale Retusche im Rahmen des ganzseitigen Holzschnitts) und kleinem Einriss sowie Knickspur, sonst nur wenige Papierläsuren bzw. kaum sichtbarer Buchstabenverlust durch Wurmgänge in den ersten drei Blättern. Insgesamt prachtvolles, sehr wohlerhaltenes Exemplar.
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Johannes de Capua: Directorium humanae vitae. Stra

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