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Auktionsgespräche: April 2009

Wasser hat eine unbestreitbare Faszination. Wir fühlen uns zum ruhigen Plätschern von Flüssen, Seen und Ozeanen hingezogen als eine Flucht aus unserem, an das Festland gebundene Leben. Wir stellen uns einen Spaziergang am Strand unseres am Wasser gelegenen Grundstückes vor oder den Ruhestand in einem kleinen Häuschen am Meer zu verbringen.

Aber wie würde es sein, direkt auf dem Wasser zu leben? Und das nicht nur saisonal auf einer Yacht oder einem Hausboot sondern das ganze Jahr über in einem geräumigen, gut gestalteten zu Hause?

“Seit ich ein Kind war, habe ich immer davon geträumt, auf dem Wasser zu leben; ein Haus zu entwerfen, welches sich direkt auf dem Wasser befindet.”, erklärt der deutsche Architekt Martin André Förster.

Zu Beginn der 1990er Jahre wurde Försters Entwurf einer schwimmende Plattform für Veranstaltungen gebaut. Er spielte mit der Idee, ein Haus auf eine solche Plattform zu setzen und entwickelte dieses Konzept weiter, bis er im Jahr 2001 das erste “Floating Home” konstruierte. Förster bekam eine Chance, im Jahr 2002 seinen Traum aus Glas und Stahl anlässlich eines Design Wettbewerbes für “schwimmende” Häuser in der Stadt Berlin auf der Spree in Realität zu zeigen. Försters Vision belegte den ersten Platz und machte das Hamburger Architekturbüro von Martin Förster und Karsten Trabitzsch zur ersten Adresse für schwimmende Architektur.

“Wir hatten Nachfragen nach Floating Homes aus der ganzen Welt: London, Singapur, St. Petersburg …” detaillierte Förster.

Jüngste Nachfragen schließen die Möglichkeit eines Floating Hotels für die Olympischen Spiele 2012 in London ein; eine schwimmende Polizeiwache, “schwimmende” Restaurants, Theater, Büros und Konferenzzentren.

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“Ein wirklich großes Projekt für uns ist jetzt die Planung eines ‘schwimmenden‘ Kinderhauses für die Eltern schwer kranker Kinder in der Nähe einer Kinderklinik. Wir sind besonders froh daran arbeiten zu können,” erklärte Förster.

Gewiß wirkt die Gelassenheit unterstützt von sanften Bewegungen, ein fließender Grundriss sowie ausgedehnte Aussichten auf das Wasser beruhigend. Förster selbst verbringt oft Wochenenden der Entspannung auf seinem Floating Home.

“Die leichte Bewegung und der den direkte Kontakt zum Wasser ist der große Unterschied, der ein “Floating Home” zu etwas Besonderem macht,” sagte Förster. “Das Wasser selbst, sich veränderndes Licht und Stimmungen, macht das Leben auf dem Wasser einzigartig. Und natürlich im Sommer bei weit geöffneten Fenstern, bekommen Sie den schönen Klang des Wassers.”

Bauen auf dem Wasser bringt eine neue Reihe von Herausforderungen für die Architekten mit sich. Wie ist eine Struktur, die Tonnen wiegen kann, auf der Oberfläche des Wassers zum Schwimmen zu bringen?

Das überraschende Geheimnis unter einem Floating Home sind die Betonpontons. Ähnlich wie bei den Pontons auf einem Katamaran Segelboot, der Stahl-Beton ist in einer solchen Weise geformt, dass sie schwimmt und bildet gleichzeitig eine stabile Basis für die Plattform und das Haus, welches darauf gebaut wird. Je nachdem, wo sich das Haus befindet, kommen verschiedene Methoden zum Einsatz – von Ankern bis zu dauerhaften Stahlvertäuungen -, um das Haus mit der Uferlinie zu verbinden. Floating Homes können auf dem Ocean, Seen und Flüsse aufgebaut werden, sogar in sumpfigen Gebieten mit flacheren Wasser. Ein Floating Home übersteht auch den Wechsel der Gezeiten und Stürme mit bis zu Windestärke 12.

“Natürlich müssen wir einige die Dinge ein wenig anders gestalten. Die Leitung für das Abwasser aus dem Haus zum Beispiel ist flexibel, um die Bewegung des Hauses zu kompensieren,” sagte Förster.

Es gibt jetzt 11 verschiedene Grundrisse für Floating Homes, die Ausführung von 100 bis 300 Quadratmeter Wohnfläche. Sie werden für den Käufer maßgeschneidert geliefert mit abgestuften Terrassen, Dachterrasse und auch Sonnendeck oder sogar Bootsanlegestelle.

“Der schwierigste Teil,” erklärt Förster, “wird die Bauerlaubnis von den örtlichen Behörden und zu verstehen, was genau ein Floating Home ist. Das liegt daran, dass das Konzept ist so neu, und absonderlich.”

Der äußere Aufbau eines Floating Home ist ähnlich wie der maritimer Konstruktionen. Es werden traditionelle Materialien wie Glasfaser, Glas und Holz verwendet. Die Außenplatten sind mit einer Haut aus Aluminium, um sie unempfindlich gegen Wasser zu machen.

“Aber bei der Innenausstattung verwendet man normale, atmungsaktive Baustoffe wie bei normalen Häusern,” sagte Förster.

Hohe Decken, geglättete Innenwände, offene Treppenhäuser, honigfarbene Holzfußböden und große Glasflächen vergleichbar mit modernen Land-Häusern. Die schlichte Linienführung der Architektur macht ein Floating Home zum perfekten Rahmen für seine schöne Gewässer Umgebung. Das Haus braucht kein Kunstwerke. Die Aussicht auf das Wasser bietet eine sich ständig verändernde Reihe von Gemälden.

Beim Aufbau werden Isolierglasfenster und weitere energiesparende Materialien verwendet. Der Wärmeaustausch kann zum Heizen genutzt werden; man kann im Floating Home das ganze Jahr über wohnen. Die Küchen und Bäder sind kompakt und gut gestaltet. Eine ungestörte Privatsphäre in diesem Haus eigentlich sehr offenen Haus, kann durch die Verwendung von Jalousien oder auch Stoffvorhänge erreicht werden.


FLOATING HOMES


{rokbox album=|float| title=|Ein Paar ineinander greifende Trapezoide auf der kleinen gläsernen Basis, und sich bis zur Dachlinie ziehende streifenartige Fenster sind charakteristische Merkmale des B-Typ Floating Home. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHBtype-full.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Postkartenmotiv: eine spektakuläre Aussicht auf Citysport Bootshafen Hamburg aus dem Wohnzimmerfenster. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHIntView.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Ein Paar ineinander greifende Trapezoide auf der kleinen gläsernen Basis, und sich bis zur Dachlinie ziehende streifenartige Fenster sind charakteristische Merkmale des B-Typ Floating Home. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHRend2.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Das Wasser spiegelt sich hell vom oberen Fenster dises B-Typ Floating Home; unten die Türen zum Glaseingang sind zum Lüften geöffnet. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHBSun.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Bücher werden zu bunten Kunstwerke auf den eingebauten Regalen, während moderne Möbel in schwarz und grau die einfache, luftige Gestaltung unterstützen. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Alte und neue Wahrzeichen Hamburgs, Deutschland, dienen als Hintergrund für diese B-Typ Floating Home. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHdistance.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Ein offener Grundriss in diesem B-Typ Floating Home macht die Kücheninsel zu einem ein Teil des Wohnraumes. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHKitchen.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Die Vorderseite der B-Typ Floating Home im Citysport Bootshafen Hamburg, Deutschland. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHBfront.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Entspannung auf dem Deck des B-Typ Floating Home; man könnte fast vergessen, dass es ein voll funktionsfähiges Haus für das ganze Jahr ist. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHDeck.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Eine Panoramaansicht auf das schwimmende Dorf auf der Elbe. Beachten Sie auch die alternativ in grau lieferbaren für die B-Typ Floating Homes. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHVillage2.jpg{/rokbox} {rokbox album=|float| title=|Eine Nachbarschaft beim Victoriakai-Ufer mit sieben der kleineren D-Type Floating Homes auf der Elbe in Hamburg. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Architekten Förster u. Trabitzsch, www.archeteken-ft.de.|}images/stories/2009_04/2009_0421_float_FHDtype.jpg{/rokbox}

Von Außen besehen, sieht ein Floating Home natürlich nicht genau so aus wie andere Häuser einer Wohnsiedlung. Die B-Typ Floating Homes zum Beispiel, sitzt auf einer sehr viel kleineren Glaseingangshalle. Der Wohnraum im ersten Stock, ein Paar ineinander greifender Trapezoide mit in die Dachlinie hinein laufenden Streifen-Fenstern, vermittelt ein futuristisches Gefühl. Ein weiterer Entwurf sieht aus wie zwei ineinander gestapelte flache Bücher. Das kleinste Haus ist als ein einzelner Trapezoid gestaltet. Das Aussehen ähnelt dem 1960er Jahre Retro-Look, aufgemacht in einer ganz neuen Art.

“Das Design ist sehr zukunftsorientierte, wie im Film Water World,” erklärt Förster mit einem Lachen.

Und wenn Sie Ihrer Nachbarschaft müde werden, das Floating Home ist leicht an einen anderen Platz zu bringen. Alles, was Sie brauchen, ist ein Schlepper für den Fluss oder das Meer, um wieder eine völlig neue Landschaft genießen zu können.

Das Team von Förster und Trabitzsch hat das Floating Home Konzept noch weiter getrieben mit dem “Kai 10”, ein neues schwimmendes Conference Center am Hotel Mercure Hamburg City, welches im Mai 2008 eröffnet anschlagen wird. Plakatiert als “Deutschlands erstes schwimmendes Konferenzzentrum,” das von Glas umschlossenen schwimmenden Konferenzräume sind ein Ort, an dem “Gedanken und Diskussionen fließen.”

Die Planer von Konferenzen und Veranstaltungen Planer können das “Kai Zimmer” mit 85 Sitzplätze, das “Zen Zimmer” mit 95 Sitzplätzen oder der “Kaizen Zimmer” mit 180 Sitzplätzen wählen. Alle vorgenannten Zimmer können auch als Kino genutzt werden. Das Ponton Deck ist als weitere Wasseraussichtspunkt verfügbar und bietet Platz für 115 Personen. Die elegante 78-Sitze-Lounge wird sowohl für zwanglose Geschäftsessen wie auch mondäne gesellschaftliche Veranstaltungen empfohlen.

Aber die wirkliche Überraschung des Kai 10 ist das “Subzero Zimmer”, einen Tagungsraum für 40 Personen unterhalb der Wasserlinie.

Nach der Gestaltung landgebundener Museen, Industriegebäude und Schulen, sowie der Renovierung von Wohnblocks aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren, geben “Floating” Projekte dem Architektenteam von Förster und Trabitzsch ganz klar Raum zum Spielen. Gerade im Jahr 2008 belegten die Floating Homes den zweiten Platz in der Ausgabe des ELLE Magazins “Das Beste aus Deutschland.” Was kommt als nächstes?

“Ich bin seit 20 Jahren Architekt und das ist für mich das spannenste, herausfordernste Projekt das ich im Moment kenne,” sagte Förster. “Was kommt als nächstes? Ich habe keine Ahnung!”

Für weitere Informationen über Floating Homes besuchen Sie www.floatinghomes.de. Um einen Einblick in das neue Konferenzzentrum Kai 10 zu erhalten, besuchen Sie http://www.kai10.de.

Heidi LuxEine aus den USA stammende, freischaffend tätige Journalistin – Heidi Lux ist in der Nähe von Rochester, NY, aufgewachsen – und hat das Studium am Nazareth College in Rochester erfolgreich abgeschlossen. Ihr derzeitiger Wohnsitz befindet sich in Sachsen, Deutschland, wo Sie als Englisch Redakteur und Privatlehrer für Englisch arbeitet. Ihre journalistischen Arbeiten wurden sowohl in den englisch sprachigen Magazinen “Transitions Abroad” und “German Life” veröffentlicht, sowie auch in mehreren US-amerikanischen Publikationen des Antiquitätenhandels.

This article originally appeared in the May 2008 issue of Style Century Magazine, a LiveAuctioneers company.