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Dieses realistische und detaillierte Dresden Ornament, darstellend ein Rentier, ist ein Knallbonbon. Es brachte 750 $ (€ 597) auf der Bertoia Aution am 23. September 2012. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Auktionsgespräche: Dresdner Ornamente

Dieses realistische und detaillierte Dresden Ornament, darstellend ein Rentier, ist ein Knallbonbon. Es brachte 750 $ (€ 597) auf der Bertoia Aution am 23. September 2012. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Dieses realistische und detaillierte Dresden Ornament, darstellend ein Rentier, ist ein Knallbonbon. Es brachte 750 $ (€ 597) auf der Bertoia Aution am 23. September 2012. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Der Legende nach war Pfarrer Martin Luther so bewegt vom Anblick der Sterne, welche durch eine Kiefer schimmerten, dass er den ersten Weihnachtsbaum gestaltete. Ob das nun wahr ist oder nicht, es ist einfach ein konstantes Thema, dass ein Weihnachtsbaum so wie Edelmetalle und Juwelen glänzen sollte. Einer der entzückendsten Blender sind mit Sicherheit die Dresdner Weihnachtsornamente.

“Die Menschen sind oft überrascht, wenn ich einen Baum mit Dresdner Ornamenten zeige und ihnen dann verrate, dass sie aus Papier bestehen.” sagte Bill Steely, Sammler und Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit des “The Golden Glow of Christmas Past,” einem Club internationaler Sammler mit Sitz in Bridgeton, New Jersey (USA).

Die zwei bis drei Zoll kleinen Ornamente sind aufwendige, handgemachte Tricks aus geprägtem Papier. Oft sind sie vergoldet oder versilbert und manchmal angemalt, mit filigranen Rändern und strukturellen Designs, welche täuschend echt nach mit einem Hammer getriebenem Metall aussehen. In Wirklichkeit sind sie aber hohle, zerbrechliche Ornamente angefertigt aus vielen Teilen geprägter Papierschnitte und präzise zusammengefügt, anschließend mit Liebe zum Detail bemalt. Die geschickten Hände, welche diese entzückenden Kreationen schufen, gehörten Frauen und Kindern oder ganzen Familien, die zwischen 1880 und 1914 in oder bei Dresden, Deutschland, lebten.

Zu dieser Zeit war Ostdeutschland eine Hochburg der Ornamentproduktion. F. W. Woolworth erwarb sein frühes Vermögen durch den Besuch von Lauscha in Thüringen, aus welchem er bemalte Glasornamente mitbrachte, die in US-Geschäften bald ausverkauft waren. Auch Ornamente aus bemalter, geprägter Baumwolle wurden hier hergestellt. Im Erzgebirge verbrachten Minenarbeiter und ihre Familien die Winter damit, Nussknacker und andere Dekorationen zu schnitzen. Familien in der Nähe von Sebnitz stellten bezaubernde Ornamente aus Fabrikschrott und Drähten her.

“Es war die Zeit der Industriellen Revolution. Die Deutschen hatten Glasblastechniken entwickelt, wie die Benutzung einer Glasflamme, welche heißer wurde und so feineres Glas produzierte. Ihre Technik des Farbdrucks war hochentwickelt, es wurden bis zu 28 verschiedene Platten benutzt. Außerdem entwickelten sie spezielle Präge- und Schnittpresse um Papierteile für die Dresdner Ornamente herzustellen,” bemerkte Steely.

Ein feuchtes Stück schweres Papier wurde in den hohlen Teil der Presse gelegt und das gewölbte Muster darauf gepresst. Bald entstand nun die runde Seite eines Pferdes, die Hälfte eines Luftschiffes oder ein französisches Horn auf dem Weg, ein dreidimensionales Dresdner Ornament zu werden. Einige, die zweidimensional und nur auf einer Seite geprägt waren, wurden “Flache” genannt. Manche dieser “Flachen” waren auch auf zwei Seiten geprägt und an den geprägten Hälften zusammen geklebt.

Die Präge- und Schnittpresse hatte den Vorteil, dass man sehr viele identische Teile auf einmal herstellen konnte. Die Familien kamen dann zu den neun oder zehn Fabriken in Dresden und Leipzig, um die Teile für die heimische Sammlung zu abzuholen.“Jede Familie stellte eine kleine Anzahl der Ornamente her, dennoch wurden sie in großen Mengen produziert,” merkt Steely an. “Sie wurden schlecht bezahlt und mussten schnell arbeiten.”

Dennoch bekamen die Fabriken Ornamente hoher Qualität zurück. Zu dieser Zeit waren die Dresdner die teuersten unter den deutschen Ornamenten. Nicht jeder konnte sie sich leisten und viele wurden in andere Länder exportiert, wie beispielweise nach Großbritannien oder in die USA.

Die Motive der Dresdner Ornamente scheinen unendlich. Sie beinhalten Insekten sowie Tiere des Festlandes, des Ozeans und der Lüfte, sowohl wildlebend als auch domestiziert; genügend Instrumente um ein Orchester zu formen; beliebte Transportmittel des frühen 20. Jahrhunderts, wie Kutschen, Schlitten und Fahrräder, Dampfschiffe, Züge und neumodische Automobile; Figuren wie Engel und Reiter; und skurrile Objekte, wie Uhren, Pfeifen, Operngläser, Stiefel und Champagnerflaschen.

“Es waren nicht nur Weihnachtsbaumornamente, sagte Steely,” sie wurden auf Einladungen und als Platzkarten benutzt, mit dem Namen einer Person darauf. Manche ließen sich öffnen und hatten eine kleine Papiertüte darin, für Süßigkeiten oder kleine Geschenke. Und manche wurden als Knallbonbons benutzt, wovon aber nur noch wenige existieren.”

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 wurde die Produktion der Ornamente unterbrochen. Obwohl sie nach dem Krieg wieder produziert wurden, war die Qualität nicht mehr die Gleiche. Wenn es ein Ornament gibt, welches das Ende ihrer Ära signalisiert, dann das, welches die Form eines düsteren Panzers des Ersten Weltkriegs hat.

“Sammler schätzen die frühen Dresdner Ornamente besonders wegen ihrer Kunstfertigkeit,” merkt Steely an.

Als Sammler sind Steelys liebste Ornamente handgemalte Bockköpfe mit einer Süßigkeitentüte, und ein Chamäleon, gemalt in schillernden Farben.

Obwohl er auch andere Arten von Weihnachtsschmuck sammelt, hängt er die Dresdner Ornamente besonders gern jedes Jahr an den Weihnachtsbaum. Wenn sie nicht gerade an seinem Baum schimmern, sind sie in Seidenpapier in Schachteln verpackt.

Das sollten sie auch sein. Die zerbrechlichen Papierornamente haben schon viele Weihnachtsfeste überlebt. Das Gesamtangebot der Ornamente hat sich im Laufe von Zeit und Benutzung stark dezimiert. Dennoch ist die Nachfrage steigend. Es kommt nicht mehr vor, dass man auf einem Flohmarkt über ein Schnäppchen stolpert.

“Ich hatte nicht so ein Glück,” meinte Steely. “Es gibt eine riesige Nachfrage nach Dresdner Ornamenten auf dem amerikanischen Markt.”

Er benannte Bertoia Auktionen und Morphy Auktionen, beide Mitglieder auf LiveAuctionners.com, als gute Quellen für Sammler. Er sucht auch nach Dresdner Ornamenten in spezialisierten Antiquitätenläden und auf der jährlichen Golden Glow Tagung. Sammler können mit 25$ (19€) für einen einfachen Flachen beginnen, aufsteigend bis zu Hunderten von Dollar für ein dreidimensionales Ornament. Für besonders seltene Exemplare werden über 10.000$ (7.700 €) gezahlt.

“Auf der Tagung kaufen, handeln und verkaufen Sammler,” sagte Steely. “Da wir Sammler vieler verschiedener Arten von Weihnachtsdekoration haben, besitzen wir an diesen vier Tagen die vermutlich größte Weihnachtssammlung der Welt.”

Für weitere Information zu den Dresdner und anderen deutschen Weihnachtsornamenten, besuchen Sie www.GoldenGlow.org

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ADDITIONAL IMAGES OF NOTE


Dieses realistische und detaillierte Dresden Ornament, darstellend ein Rentier, ist ein Knallbonbon. Es brachte 750 $ (€ 597) auf der Bertoia Aution am 23. September 2012. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Dieses realistische und detaillierte Dresden Ornament, darstellend ein Rentier, ist ein Knallbonbon. Es brachte 750 $ (€ 597) auf der Bertoia Aution am 23. September 2012. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Dieses versilberte Einspänner Schlittengespann mit seinem warm bekleideten Führer brachte 2000 $ (€ 1450) auf der Bertoia Auktion im November 2010. (Alle Preise sind Zugschlagspreise, außer es ist anders ausgewießen.) Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen
 

Dieses versilberte Einspänner Schlittengespann mit seinem warm bekleideten Führer brachte 2000 $ (€ 1450) auf der Bertoia Auktion im November 2010. (Alle Preise sind Zugschlagspreise, außer es ist anders ausgewießen.) Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Ein Top Preis für Dresden Ornamente wurde für dieses ungewöhnliche Ornament erreicht, welches einen Berg umrundenden Zug darstellt, der in den Tunnel einfährt. Es wechselte auf der Bertoia Auktion im November 2010 für 10.000 $ (€ 7700) den Besitzer. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen
 

Ein Top Preis für Dresden Ornamente wurde für dieses ungewöhnliche Ornament erreicht, welches einen Berg umrundenden Zug darstellt, der in den Tunnel einfährt. Es wechselte auf der Bertoia Auktion im November 2010 für 10.000 $ (€ 7700) den Besitzer. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Ein vergoldetes Paradies zweidimensionaler Dresden Ornamente wurde auf der Bertoia Auktion im November 2007 als Gesamtposten für 950 $ (€ 731) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Ein vergoldetes Paradies zweidimensionaler Dresden Ornamente wurde auf der Bertoia Auktion im November 2007 als Gesamtposten für 950 $ (€ 731) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Dieser leuchtende Hahnenkopf ist tatsächlich ein Süßigkeiten Behälter. Er wurde auf der Bertoia Auktion im April 2008 für 3500 $ (€ 2695) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Dieser leuchtende Hahnenkopf ist tatsächlich ein Süßigkeiten Behälter. Er wurde auf der Bertoia Auktion im April 2008 für 3500 $ (€ 2695) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Goldene und metallische Farben lassen diesen Dresdener Frosch in allen Regenbogenfarben schillern. Er wurde auf der Bertoia Auktion im November 2005 für 900 $ (€ 693) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen
 

Goldene und metallische Farben lassen diesen Dresdener Frosch in allen Regenbogenfarben schillern. Er wurde auf der Bertoia Auktion im November 2005 für 900 $ (€ 693) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Eine Rarität auf der Bertoia Auktion 2008 angeboten: Der Musterkoffer eines Vertreters mit drei vollständig gefüllten Fächern mit Dresden Ornamenten wurde für 7000 $ (€ 539) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen
 

Eine Rarität auf der Bertoia Auktion 2008 angeboten: Der Musterkoffer eines Vertreters mit drei vollständig gefüllten Fächern mit Dresden Ornamenten wurde für 7000 $ (€ 539) verkauft. Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Ein deutsches Ornament für den amerikanischen Markt hergestellt: Dieses silberne Dresdener Segelboot mit der US amerikanischen Flagge brachte auf der Bertoia Aution im September 2012 1600 $ (1232). Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Ein deutsches Ornament für den amerikanischen Markt hergestellt: Dieses silberne Dresdener Segelboot mit der US amerikanischen Flagge brachte auf der Bertoia Aution im September 2012 1600 $ (1232). Foto mit freundlicher Genehmigung von Bertoia Auktionen

Ein schönes Beispiel von einem frühen deutschen Dresden Ornament, zeigt ein gekettet Hund sitzt vor einem vergoldeten Karton Hundehütte. Verdoppelung als Candy Container, hebt das Dach ab, um Zugang zu Süßigkeiten zu ermöglichen. Sammlung von Catherine Saunders-Watson.
Ein schönes Beispiel von einem frühen deutschen Dresden Ornament, zeigt ein gekettet Hund sitzt vor einem vergoldeten Karton Hundehütte. Verdoppelung als Candy Container, hebt das Dach ab, um Zugang zu Süßigkeiten zu ermöglichen. Sammlung von Catherine Saunders-Watson.
Dresden Polospieler auf dem Pferderücken, realistisch mit Schlägel bereit zum schlagen. Sammlung von Catherine Saunders-Watson.
Dresden Polospieler auf dem Pferderücken, realistisch mit Schlägel bereit zum schlagen. Sammlung von Catherine Saunders-Watson.