An Ekoi Headdress
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Description
Kopfaufsatz
Ekoi, Nigeria
Ohne Sockel / without base
Holz, Leder, Echthaar. H 29,5 cm.
Provenienz:
Sandro Bocola (1931-2022), ZĂ¼rich.
Ăœber die Masken der EKOI schreibt Sandro Bocola 2021:
"Die hautĂ¼berzogenen Masken aus dem Cross-River-Gebiet Nigerias und Kameruns sind insofern einzigartig, als ihr gestalterisches Konzept und dessen Technik in keinem anderen Teil der Welt bekannt sind. Man nimmt an, dass sie sich von dem etwa 200.000 Seelen zählenden Volk der Ekoi auch bei den Ă¼brigen, mit diesem sprachlich verwandten Cross-River-Stämmen (den Widekum, Egjaham, Bi-fanka und Anang) verbreitete, wobei jeder dieser Stämme einen eigenen Masken-Typus schuf.
Ăœber den Ursprung dieser Praxis wurde viel spekuliert, doch gibt es einige An-haltspunkte. Die Ekoi belieferten nicht nur als Sklavenhändler europäische, in der Hafenstadt Old Calibar tätige Kunden, sondern waren auch Kopfjäger, die ursprĂ¼nglich ihre erbeuteten Menschenköpfe als Trophäen betrachteten und zur Schau stell-ten. Amaury Talbot, ein vielseitig interessierter britischer Beamter und Anthropolo-ge, der mehrere Reisen unternahm, um die Ekoi zu erforschen, berichtet in seinem berĂ¼hmten, 1912 erschienenen Buch In the Shadow of the Bush, wie die Eingeborenen zu seinen Ehren einen Kriegstanz auffĂ¼hrten, bei dem sie die blutenden, eben abgeschnittenen und auf Stangen gespiessten Köpfe ihrer Feinde vorfĂ¼hrten. In mehreren Museen finden sich auch Masken, bei denen die Schädel der geköpften Feinde mit Haut Ă¼berzogen sind (siehe das ausgestellte Exemplar).
Seit dem Verbot dieser Praxis durch die Kolonialmächte wurden holzgeschnitzte, mit Antilopenhaut Ă¼berzogene Kopfaufsätze als Tanzmasken verwendet. Doch in seltenen Fällen wurden auch diese mit Menschenhaut Ă¼berzogen. Ein entsprechendes Exemplar befindet sich im Pitt Rivers Museum in Oxford.
Erstaunlich ist das breite Spektrum dieser Werke. Neben Köpfen von Menschen und solchen, die menschliche und tierische ZĂ¼ge miteinander verbanden, wurden auch Skelette von Krokodilen oder anderen Tieren mit Haut Ă¼berzogen. Die Ă„sthetik und die naturalistische Ausgestaltung dieser Köpfe erregten solches Aufsehen, dass die Ekoi einen entsprechenden, ebenfalls naturalistischen, doch allgemeinen Maskentypus schufen, den sie in vielen Varianten den europäischen Händlern, Forschern und Reisenden von Old Calibar verkauften. Das berĂ¼hmte Exemplar dieses Typus im Musee de l'Homme entsprach den gestalterischen Idealen von Le Corbusier, während ihn die surrealen, beängstigenden und beunruhigenden Ekoi-Masken wahrscheinlich nicht interessierten.
Höchst ungewöhnlich ist ein weiterer Brauch der Ekoi, nach dem Tod bedeutender Stammesangehöriger deren Porträt als naturalistisch geschnitzten, hautĂ¼berzo-genen und mit den Haaren des Verstorbenen versehenen Kopf anzufertigen und bei Tänzen als Maskenaufsatz zu verwenden."
CHF 600 / 1 200
EUR 600 / 1 200
Ekoi, Nigeria
Ohne Sockel / without base
Holz, Leder, Echthaar. H 29,5 cm.
Provenienz:
Sandro Bocola (1931-2022), ZĂ¼rich.
Ăœber die Masken der EKOI schreibt Sandro Bocola 2021:
"Die hautĂ¼berzogenen Masken aus dem Cross-River-Gebiet Nigerias und Kameruns sind insofern einzigartig, als ihr gestalterisches Konzept und dessen Technik in keinem anderen Teil der Welt bekannt sind. Man nimmt an, dass sie sich von dem etwa 200.000 Seelen zählenden Volk der Ekoi auch bei den Ă¼brigen, mit diesem sprachlich verwandten Cross-River-Stämmen (den Widekum, Egjaham, Bi-fanka und Anang) verbreitete, wobei jeder dieser Stämme einen eigenen Masken-Typus schuf.
Ăœber den Ursprung dieser Praxis wurde viel spekuliert, doch gibt es einige An-haltspunkte. Die Ekoi belieferten nicht nur als Sklavenhändler europäische, in der Hafenstadt Old Calibar tätige Kunden, sondern waren auch Kopfjäger, die ursprĂ¼nglich ihre erbeuteten Menschenköpfe als Trophäen betrachteten und zur Schau stell-ten. Amaury Talbot, ein vielseitig interessierter britischer Beamter und Anthropolo-ge, der mehrere Reisen unternahm, um die Ekoi zu erforschen, berichtet in seinem berĂ¼hmten, 1912 erschienenen Buch In the Shadow of the Bush, wie die Eingeborenen zu seinen Ehren einen Kriegstanz auffĂ¼hrten, bei dem sie die blutenden, eben abgeschnittenen und auf Stangen gespiessten Köpfe ihrer Feinde vorfĂ¼hrten. In mehreren Museen finden sich auch Masken, bei denen die Schädel der geköpften Feinde mit Haut Ă¼berzogen sind (siehe das ausgestellte Exemplar).
Seit dem Verbot dieser Praxis durch die Kolonialmächte wurden holzgeschnitzte, mit Antilopenhaut Ă¼berzogene Kopfaufsätze als Tanzmasken verwendet. Doch in seltenen Fällen wurden auch diese mit Menschenhaut Ă¼berzogen. Ein entsprechendes Exemplar befindet sich im Pitt Rivers Museum in Oxford.
Erstaunlich ist das breite Spektrum dieser Werke. Neben Köpfen von Menschen und solchen, die menschliche und tierische ZĂ¼ge miteinander verbanden, wurden auch Skelette von Krokodilen oder anderen Tieren mit Haut Ă¼berzogen. Die Ă„sthetik und die naturalistische Ausgestaltung dieser Köpfe erregten solches Aufsehen, dass die Ekoi einen entsprechenden, ebenfalls naturalistischen, doch allgemeinen Maskentypus schufen, den sie in vielen Varianten den europäischen Händlern, Forschern und Reisenden von Old Calibar verkauften. Das berĂ¼hmte Exemplar dieses Typus im Musee de l'Homme entsprach den gestalterischen Idealen von Le Corbusier, während ihn die surrealen, beängstigenden und beunruhigenden Ekoi-Masken wahrscheinlich nicht interessierten.
Höchst ungewöhnlich ist ein weiterer Brauch der Ekoi, nach dem Tod bedeutender Stammesangehöriger deren Porträt als naturalistisch geschnitzten, hautĂ¼berzo-genen und mit den Haaren des Verstorbenen versehenen Kopf anzufertigen und bei Tänzen als Maskenaufsatz zu verwenden."
CHF 600 / 1 200
EUR 600 / 1 200
Condition
The condition (wear, eventual cracks, tear, other imperfections and the effects of aging etc. if applicable) of this lot is as visible on the multiple photos we have uploaded for your documentation.
Please feel free to contact Hammer Auktionen for all questions you might have regarding this lot (info@hammerauktionen.ch).
Any condition statement given, as a courtesy to a client, is only an opinion and should not be treated as a statement of fact. Hammer Auktionen shall have no responsibility for any error or omission.
In the rare event that the item did not conform to the lot description in the sale, Hammer Auktionen is here to help. Buyers may return the item for a full refund provided you notify Hammer Auktionen within 5 days of receiving the item.
------------------------------------
Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir fĂ¼r Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen.
FĂ¼r alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur VerfĂ¼gung (info@hammerauktionen.ch).
Die Angaben zum Zustand der Objekte, die aus Sachdienlichkeit gegenĂ¼ber den Interessenten gemacht wurden, sind nur eine Meinung und sollten nicht als Tatsachenbehauptung behandelt werden. Hammer Auktionen Ă¼bernimmt keine Verantwortung fĂ¼r etwaige Fehler oder Unterlassungen.
Im seltenen Fall, dass der Artikel nicht mit der Beschreibung im Katalog Ă¼bereinstimmt, ist Hammer Auktionen hier, um zu helfen. Käufer können das Lot gegen volle RĂ¼ckerstattung zurĂ¼ckgeben, sofern sie Hammer Auktionen innerhalb von 5 Tagen nach Erhalt des Lots benachrichtigen.
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Weight
698 g
Buyer's Premium
- 26% up to CHFÂ 100,000.00
- 21% above CHFÂ 100,000.00
An Ekoi Headdress
Estimate CHFÂ 600 - CHFÂ 1,200
19 bidders are watching this item.
Shipping & Pickup Options
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HAMMER AUKTIONEN, African, Tribal, Oceanic, Asian, Ancient Art
TOP RATED
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African and Oceanic Art
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