(1844 Hamburg - 1915 Prien am Chiemsee)
Der Postillon und die schlafende Magd
In einer bäuerlichen, heimeligen Stube sitzt eine über ihrer Strickarbeit eingenickte, junge Magd am Kachelofen. Über sie gebeugt steht der Postillon, der seine Reitgerte abgelegt hat und gerade sein Posthorn zum Mund führt, um die junge Frau durch eine lautstarke Fanfare unsanft zu wecken. Erzählerische, den kurzen Moment vor dem schreckvollen Erwachen darstellende Genreszene Kauffmanns, der als Sohn des bedeutenden Hamburger Genre- und Landschaftsmalers Hermann Kauffmann (1808 - 1889) von 1861 bis 1863 am Städel'schen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. studierte und ab 1871 in München und Prien ansässig war. In seinem Oeuvre zeigt sich besonders seine Begabung als herausragender Schilderer humoristischer, subtil beobachteter Szenen, voll erzählerischer Kraft aus dem bayerischen Volksleben. Meist komponierte er diese in Wirts- und Bauernstuben mit feinem Gefühl für Details und Lichtstimmungen. Öl/Mahagonitafel. L. u. dat. (18)87 und sign.; Verso Ausstellungs- oder Inventarnummer 447 auf altem Papieretikett. 37,5 cm x 46,3 cm. Rahmen.
Oil on mahogany panel. Dated (18)87 and signed.