MARIUS JEAN ANTONIN MERCIÉ 1845 Toulouse - 1916 Paris (nach) GLORIA VICTORIA Elfenbein, geschnitzt, Bakelitsockel. H. 39 cm, H. mit Sockel 51 cm. Part. mit Spannungsrissen. Literatur: Christiane Vogt, Antonin Mercié (1845-1916), Oxford University Press 1996; Horst Woldemar Janson, 19th Century Sculpture, New York 1985. Auf nach vorn gewölbtem, längsrechteckigem, mehrfach gestuftem und profiliertem schwarzem und rot marmoriertem Bakelitsockel runde Plinthe mit Beschriftung 'Gloria Victoria'. Darauf stehende geflügelte Allegorie des Ruhmes, einen sterbenden Krieger mit Schwert in der rechten Hand schulternd. Äußerst fein und detailreich geschnitzte elfenbeinerne Replik, angelehnt an die 'Gloria Victis' benannte Figurengruppe des zu seiner Zeit hoch geschätzten akademischen Bildhauers Antonin Mercié. Ursprünglich als Darstellung und Huldigung des französischen Sieges im Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71 angelegt, wurde die Gruppe nach der französischen Niederlage als Ehrung der gefallenen französischen Soldaten umgedeutet. Die vorliegenden Variante weicht von dem von Mercié geschaffenen Original in soweit ab, als dass das Schwert in der rechten Hand ganz und nicht gebrochen ist und die Schwerthand nicht nach unten weist, sondern erhoben ist. Das Gipsmodell des Originals wurde 1874 auf dem Pariser Salon erstmals mit sehr großem Erfolg ausgestellt und erhielt dort eine Ehrenmedaille. Auch später, als es auf der Weltausstellung von 1878 gezeigt wurde, wurde es in akademischen Kreisen und Kritiken hoch gelobt und gewann den Grand Prix. Das Gipsmodell erwarb die Stadt Paris und veranlasste zügig einen Bronzeabguss, von denen in der Folge mehrere, in verschiedenen Größen und meist von Ferndinand Barbedienne gegossen, entstanden. Elfenbeinversionen der 'Gloria Victis' sind extrem selten.