Lorm, Hieronymus (eigentl. Heinrich Landesmann), aus Mähren stammender österr. Erzähler, Lyriker und Philosoph (1821-1902). Eigh. Brief m. U. „Heinr. Landesmann". 2/3 S. 8vo. Baden bei Wien 9.II.1857.
An einen Redakteur, der ihn mit der Nachsichtigkeit seines Urteils in der „Schlesischen Zeitung" erfreut habe. „... Daß Sie den Teufel an seine eigene Adresse geworfen haben, ist bei der Achtung, die Sie Ihrem Talent und Ihrer Persönlichkeit schuldig sind, nichts als billig. Mich wundert nur, daß die ‚Presse', die wirklich nach vielen durchgemachten Phasen endlich erst in die Phase des Anstandes getreten ist, sich mit solcher Geistesarmuth und Trivialität, wie dieser Schmutzteufel, identificiren mag, wenn auch nur administrativ - aber das Publikum unterscheidet nicht und wird immer dieses ekelhafte Geschmier für das geistige Eigenthum der ‚Presse' halten ... Die Zeit unserer Selbstständigkeit wird nicht früher kommen, als bis einmal ein Kapitalist wie Jany einen wirklichen literarischen Gedanken hat, wie etwa, - was ganz fehlt - ein deutsches Literaturblatt in Wien, auch für Deutschland ein Bedürfniß ...". - Etwas gebräunt; am oberen Rand von anderer Hand mit „Lorm" bezeichnet.

Meyer, Alfred Richard siehe Nr 2354