MONOGRAMMIST 'KS' - SLOWENISCHER IMPRESSIONIST Tätig um 1903 JUNGE FRAU MIT LANGEM GEWAND IN EINEM BIRKENWALD Öl auf Leinwand. 125,5 cm x 60,5 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert 'KS 1903'. Rahmen. Das vorgestellte Gemälde zeigt im Bildvordergrund eine Frauenfigur mit langem, rötlichem Haar und weißem Kleid vor einem stimmig ausstaffierten Landschaftshintergrund mit Gräsern, Zweigen und Birken. Der Künstler wählt, neben kräftigen Grüntönen für die floralen Elemente, eine helle Farbpalette mit nahezu pastellfarbenem Charakter und den schnellen und sicher gesetzten Duktus des Impressionismus. Rihard Jakopic (1869-1943), Ivan Grohar (1867-1911) , Matej Sternen (1870-1949) und Matija Jama (1872-1947), dies sind die vier Künstler, die in der Kunstgeschichte mit dem Begriff des Slowenischen Impressionismus verbunden und bis heute als die Initiatoren einer Neuerung der bis dahin im klassischen Realismus angesiedelten slowenischen Malerei verstanden werden. Fernab der Heimat kamen die Künstler in der 1891 in Wien gegründeten privaten Malschule des angesehenen slowenischen Meisters Anton Azbe (1862-1905) zusammen. Der in Europa bereits seit einigen Jahren vertretene Stil des Impressionismus sollte nun auch eine stilistisch richtungsweisende Entwicklung in der slowenischen Kunst begründen. Beeinflusst von europäischen Vertretern des Impressionismus wie z.B Claude Monet und den Arbeiten der Künstler der 'Schule von Barbizon', entwickelt sich ein neues Gefühl für die Komposition des Dargestellten und die Arbeit im Freien, der sogennnaten 'Plein-Air Malerei'. Ein fester Begriff für eine Gruppe von slowenischen Impressionisten wurde in der Kunstgeschichtsschreibung schnell gefunden: 'Barbizon of Skofja Loka'. Die hier vorgestellte Arbeit zeigt in seiner Darstellung eine weitere Entwicklung im Werk der Künstler. So erläutert das folgende Zitat von Rihard Jakopic den Ursprung einer besonderen Form mit symbolistischem Charakter im Impressionismus der slowenischen Malerei: ''Around 1904, the technical apparatus of our Impressionism was set up. Reproducing nature satisfied neither me nor my colleagues. We tried hard to try to express the deepest revelations of the human soul with the acquired means.'' (Zitat Rihard Jakopic in: Kristina Preininger (Hrsg.), Slovene Impressionists and their time 1890-1920, Ljubljana, 2009). Die meisterliche Darstellung der impressionistischen Landschaft, erweitert um das Figürliche, in der Darstellung dem Symbolismusnahe, so wie auch in dem hier vorgestellten Gemälde, kennzeichnet das Werk der slowenischen Impressionisten kurz nach der Jahrhundertwende. Literatur: Kristina Preininger (Hrsg.), Slovene Impressionists and their time 1890-1920, Ljubljana, 2009. Katarina Ambrozic, Wege zur Moderne und die Azbe Schule in München, Kat. Ausstellung Museum Wiesbaden 1988 und Narodna Galerija Ljubljana 1988/89, Recklinghausen 1988.