Hoeroldt-Chinoiserien
Runde Form mit passig geschweiftem Rand. Im vertieften Spiegel und auf der Fahne, in farbkräftigem, gelben Fond vierpassig ausgesparte, goldkonturierte Reserven mit sog. Chinoiserien in der Art von J. G. Hoeroldt. Festlich gekleidete Chinesen in blühenden, teilw. palmenbestandenen Gartenlandschaften. Im Spiegel zwei Herren bei der Teezeremonie unweit
eines Tischchens mit Teekessel. Seitlich ein Diener, vor einer Feuerschale kniend. Die Fahne mit vier korrespondierenden Darstellungen, teilw. mit hochgestellten Personen oder Kindern. Polychrome, goldgehöhte Malerei. Gold-Nr. 9. Schwertermarke. D. 38 cm.
Die Gestaltung von Porzellanen mit Fondfarben in Verbindung mit ausgesparten Reserven studierte Johann Gregorius Hoeroldt anhand von chinesischen Porzellanen aus der Königlichen Sammlung von August dem Starken. In den 1720er Jahren folgten Experimente zur Herstellung bunter Fondfarben, die dem König auf kleinen Schalen präsentiert und 1727 im Inventar des Japanischen Palais verzeichnet wurden. Das kräftige Gelb stellt hierbei eine besondere Fondfarbe dar, da sie den Bezug zum chinesischen Hof herstellt. In China war das Gelb ausschließlich dem Kaiser vorbehalten und daher unter europäischen Regenten hoch angesehen.
Vgl. Pietsch, Kat. Triumph der blauen Schwerter, Nr. 222, 230.
A large rare yellow ground porcelain serving dish painted with Hoeroldt chinoiserie decor. Gold no. 9. Crossed swords mark.
Meissen. Mitte 18. Jh.